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We love DK

In Holland, am Wattenmeer angelangt, folgten wir in den kommenden Wochen der Nordseeroute, der längsten Velostrecke der Welt. Während wir durch das Holländische und Deutsche Friesland radelten, sahen wir von der Nordsee allerdings nicht allzu viel, dafür umso mehr Schafe, die auf den Deichen weideten. Irgendwann langweilte dies und so waren wir heilfroh, als uns die Route kurz danach an die Westküste Dänemarks führte. Ein wunderschöner Radweg erwartete uns, der alles zu bieten hatte was unser Herz begehrte: Dunkelblaues Meer, weisse Sandstrände, rote Leuchttürme, sattgrüne Wälder und Wiesen, etc.

An der „Tour de Fries“ beschäftigte uns vor allem eins: Das Wetter. Petrus zeigte seine kreative Ader und schickte uns alles mit auf den Weg, was das Sommerwetter zu bieten hat. So radelten wir einen Moment locker, flockig mit Rückenwind und bei warmem Sonnenschein dem Deich entlang, und keine Stunde später hatten wir mit starkem Gegenwind, kaltem Regen und Hagel zu kämpfen. Nun, so ungewöhnlich waren diese Wetterverhältnisse wohl nicht, wie die gezeichneten Fahrradmännchen auf den Holländischen Informationstafeln erahnen liessen…

006 Groningen NL

Das unbeständige Wetter hatte zwischendurch jedoch auch Gutes an sich. So zwang uns ein Gewitter gleich vor dem Grenzübergang nach Deutschland zu einer kurzen Regenpause. NIcht weiter tragisch, wenn man diese für den Genuss eines letzten «lekker» Schlemmermenu nutzt: Holländische Fritten mit Mayo 😉

008 Groningen NL

Neben dem Wetter begeisterte uns auch die Streckenführung durch das Holländische Westfriesland und das Deutsche Ostfriesland wenig. Zu oft, für unseren Geschmack, pedalten wir hinter den Deichen, ohne Sicht aufs Wattenmeer. „Sheepshit-Fahren“, wie es ein Ostfriese „elegant“ ausdrückte, war tagelang angesagt, wobei wir im Slalom den Schafen und ihren braunen Häufchen ausweichen mussten.

011 Emden DE

Entschädigen konnten uns allerdings die wunderschön gelegenen Ostfriesischen Campingplätze. Allesamt direkt am Meer. Diese boten uns dann auch die Gelegenheit, das Unesco-Weltkulturerbe näher kennen zu lernen. Das Wattenmeere überwältigte nicht auf den ersten Blick, offenbarte seine Schönheit aber auf den zweiten Blick. Insbesondere abends, wenn sich der Himmel lichtete, tauchte die untergehende Sonne die Landschaft in goldenes Licht, und verzauberte uns so ein ums andere Mal …

015 Dornumersiel DE
019 Hooksiel DE

Die abendlichen Aufhellungen hielten allerdings nie lange, und kaum sassen wir anderntags auf dem Velo, fielen auch schon wieder die ersten Regentropfen vom Himmel. Als wir auf der Fähre nach Glückstadt sassen, mit rabenschwarzem Himmel vor uns und kein Campingplatz in der Nähe, entschieden wir kurzfristig auf die Bahn umzusatteln. Wohin? Ein Blick auf die Karte zeigte, dass ein Zug direkt von Glücksstadt auf die Nordfriesische Insel Sylt fährt. «Na also, nichts wie hin», sagten wir uns und sassen zusammen mit unseren Bikes und Anhängern keine Stunde später in der Bahn nach Westerland…was für ein Luxus, mal ausnahmsweise nicht selbst strampeln zu müssen, sondern gemütlich chauffiert zu werden 😉

027 Sylt DE

Sylt gefiel uns wunderbar. Der Dünencampingplatz direkt hinter dem Meer gelegen war genau der richtige Ort um auszuspannen.

020 Sylt DE

Nach drei Tagen des „Dolce far Niente“ hatten wir genug Energie getankt um frisch und munter die nächste Etappe der Nordseeroute anzutreten. Diese führte uns weiter der Westküste Dänemarks entlang. Wir waren erleichtert, von Deichen war weit und breit keine Spur und endlich zeigte sich auch wieder die Sonne am Himmel. Und so radelten wir Tag für Tag mit Blick direkt aufs stahlblaue Meer weiter Richtung Norden. Einfach wunderbar…

035 Bovbjerg DK

Doch nicht nur Strand, Meer und unzählige Leuchttürme sahen wir in diesen Tagen,…

030 Lyngvig Fyr DK

…auch charmante Hafenstädte wie Thyboron…

043 Thyboron DK

…und wunderschöne Waldabschnitte passierten wir auf unseren Bikes…

048 Westcoasttrail DK

…und genossen die Natur in vollen Zügen. Dazu gehörte auch das Übernachten auf sogenannten „Shelterplads“. Eine super Einrichtung, wie wir fanden. Die lokalen Gemeinden stellen Wanderer, die zu Fuss, per Pferd oder Fahrrad unterwegs sind, gratis Übernachtungsplätze zur Verfügung mit kleinen Holzhütten, Feuerstellen, Plumpsklos und fliessendem Wasser. Allesamt mitten in der Natur gelegen. 

056 Hirtshals DK

Dänemark gefiel uns voll und ganz und nur ungern nahmen wir Abschied. Mit der Fähre schifften wir von Hirtshals nach Norwegen, genauer gesagt nach Kristiansand, über. Doch auch Norwegen wird uns begeistern, davon sind wir überzeugt. Imposante Fjorde, einsame Landschaften und freies Campen mitten in der Natur…die Vorfreude ist gross! 

056 Kristiansand NOK

PS: Weitere Impressionen von unserer bisherigen Reise entlang der Nordseeroute gibts es wie immer in der Galerie unter dem Titel «Nordseeroute» zu finden.

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