Wer bin ich: 10 Schritte der Selbstfindung
Wer bin ich? Dies ist die Frage, die hinter der vielleicht wichtigsten Reise deines Lebens steht: der Reise zu dir selbst. In diesem Beitrag erfährst du, was hinter dieser bedeutsamen Frage steckt. Zudem helfen wir dir in 10 Schritte herauszufinden, wer du wirklich bist.
Gnothi seauton – Erkenne dich selbst!
«Erkenne dich selbst, damit du Gott erkennst», stand einst in und über dem Tempel von Delphi. Denn der weitaus grösste Teil des Menschen liegt buchstäblich im Schatten. Hier liegen Verdrängtes, Vergessenes, noch nicht Entdecktes, Erschreckendes und nicht Verstandenes verborgen.
Du bist wie ein grosses Haus mit vielen Zimmern. Doch du selbst hältst dich Zeit deines Lebens in nur wenigen Räumen auf. Da gibt es Räume, zu denen du den Schlüssel verloren hast und deshalb nicht hineinkommst. Andere Räume dienen womöglich seit Langem als Abstellkammer, in der sich Dinge aus vergangenen Tagen ansammeln. Wieder andere Räume hast du womöglich niemals entdeckt. Du wusstest nicht einmal von ihrer Existenz, da das Haus so gross ist.
Es gibt Räume, die sind aufgeräumt und gepflegt und dürfen von Besuchern betreten werden. Und es gibt Räume, die du lieber vor anderen und dir selbst verschlossen hältst. In diesen Räumen ist es dunkel und es könnte etwas Schreckliches oder auch etwas Wunderschönes darin verborgen sein.
Dieses Haus mit seinen vielen dir unbekannten Räumen – das bist du!
Tat swam asi – Das bist du
In vielen alten Kulturen und spirituellen Traditionen geht es um dieses Erkennen. Wenn du wissen möchtest, wie du aussiehst, dann schaust du einfach in den Spiegel. Doch was ist mit deiner geistig-seelischen Seite? Auch hierfür gibt es eine Art Spiegel: Es ist die Welt, in der du lebst. Genauer gesagt ist es die Art, wie du die Welt in der du lebst, wahrnimmst und interpretierst. Denn alles, was wir an uns selbst nicht erkennen (wollen), projizieren wir nach aussen – auf unsere Mitmenschen. Je weniger dein innerer Schatten (bewusst) erlöst ist, desto häufiger wird er dir im Aussen begegnen.
Die Reise in deine Ganzheit
Dein Leben wird reicher, schöner und einfach runder, wenn du dich auf diese Reise zu dir selbst begibst. Der erste Schritt auf dieser Reise ist stets die Frage: Wer bin ich?! Ich, Roger von CURAVIDA durfte schon viele Menschen ein Stück auf dieser Reise begleiten. Sie geht durch helle Täler genauso wie durch dunkle Höhlen, hohe Gipfel und andere wunderschöne Seelenlandschaften. Wir begleiten dich gern auf dieser Entdeckungsreise durch deine innere Landschaft – hin zu deiner Ganzheit. Diese wartet bereits seit Langem darauf, von dir entdeckt zu werden.
10 Schritte auf dem Weg der Selbstfindung
Mit den folgenden 10 Schritten kommst du der Antwort auf die Frage «Wer bin ich?» jeden Tag ein wenig näher. Dabei ist dieser Prozess des Sich-selbst-Findens und Kennenlernens niemals zu Ende.
Schritt 1: Der vorurteilslose Blick nach innen
Nimm dir regelmässig Zeit, Gefühle und Gedanken zu beobachten, die in besonders ruhigen Momenten in dir aufsteigen. Am besten gelingt dies bei der Meditation, wenn du innerlich einen Schritt zurücktrittst und in die Beobachterrolle schlüpfst. Ganz ohne Bewertung, ohne etwas festhalten oder gedanklich kommentieren zu wollen, wirst du dir deiner geheimsten Gedanken und Gefühle wahr. Mache dir diese Innenschau, dieses Reflektieren zur täglichen Gewohnheit. So wirst du recht schnell deine bisher unbekannten Seiten und Aspekte kennenlernen. Doch vergiss bei der Frage «Wer bin ich?» nicht, dass du nicht nur Gefühle und Gedanken hast. Vor allem bist du auch diese beobachtende Instanz, die in deiner Mitte ruht. Du bist derjenige, der all dies wahrnimmt und sich die Frage «Wer bin ich?» überhaupt erst stellt.
Schritt 2: Der Traum als Spiegel der Seele
Auch im Traum offenbaren sich dir deine unbekannten Ängste, Hoffnungen und Ansichten. Vieles, was bei Tageslicht ganz anders aussieht, verliert im Traum seine Maske und zeigt seine bislang verborgene Seite. Im Traum projizieren wir ebenfalls unsere verdrängten Aspekte auf vermeintlich fremde oder andere Personen. Wenn du diese jedoch als deine eigenen Facetten wahrnimmst, kannst du eine Menge über dich und dein Seelenleben lernen. Besonders hilfreich ist ein Traumtagebuch, in das du gleich am frühen Morgen deine erinnerten Träume einträgst. Auch hierdurch kannst du dein geheimes Innenleben besser kennenlernen und so manches Gedanken- oder Gefühlsmuster entlarven.
Schritt 3: Schreibe Tagebuch
Ein Tagebuch ist eine wunderbare Methode des Brainstormings. So kannst du Schritt für Schritt deine Entwicklung mit all seinen Veränderungen nachvollziehen. In dieses Tagebuch schreibst du neben den täglichen Erlebnissen auch deine dazugehörigen Gedanken und Gefühle auf. Auf diese Weise lernst du dich ebenfalls täglich etwas besser kennen.
Schritt 4: Wer bist du für die Anderen?
Dein Selbstbild wurde von Anfang an durch deine Eltern, deine Lehrer, deine Mitschüler – kurz durch dein Umfeld geprägt. Dadurch haben sich einige von der Aussenwelt erwünschte Facetten herauskristallisiert. Anderen scheinbar unerwünschte Seiten lerntest du zu unterdrücken. Doch auch diese Seiten wollen entdeckt, erlebt, geliebt und damit erlöst werden. In dem Begriff Erlösung steckt das Wort Lösung. Alle Bestandteile einer Lösung sind Teil dieser Lösung, also in ihr gelöst, nicht ausgefällt. So bist auch du eine Ganzheit, in der alles seinen Platz und seine Berechtigung hat.
Überprüfe einmal, ob dein Selbstbild nicht viel mehr ein «Fremdbild» ist, welches du dir zurechtgelegt hast, um gesellschaftskonform zu sein. Ja, vielleicht bist du Mutter oder Vater, Tochter oder Sohn, Arbeiter, Kollege, Freund usw. Jeder sieht in dir etwas anderes. Doch du bist weit mehr und vielleicht auch etwas ganz anderes als das, was andere in dir sehen. Wir sehen nämlich immer nur das, was wir sehen wollen. Allein der Vorgang des Sehens ist absolut subjektiv. Wie schon der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry feststellte: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. Du bist also mehr als das, was du für die anderen bist.
Schritt 5: Die Negativ-Positiv-Liste
Wir Menschen nehmen Ereignisse, Eigenschaften und auch uns selbst stets durch eine «Polaritätsbrille» wahr. Du siehst so meist auch nur die eine Hälfte oder einen kleinen Ausschnitt deiner Gesamtpersönlichkeit. Besonders selbstkritische Menschen tun sich dabei schwer, ein positives Selbstbild zu entwickeln. Doch mit einem eher negativ geprägten Selbstbild schränkst du deine Möglichkeiten im Leben unnötig ein. Schreibe einmal alle deine negativ geprägten Glaubenssätze bzw. Eigenschaften über dich selbst auf die linke Seite einer Liste. Auf der gegenüberliegenden Seite schreibst du die positive Seite dieser Dinge auf.
Schlechtes ist nur ungeliebtes Gutes. Auf deiner (Schatten-)Seite könnte beispielsweise stehen: «Ich bin egoistisch.» Doch die gleiche, vermeintlich schlechte Eigenschaft könnte auf der anderen (Licht-)Seite heissen: «Ich liebe und achte mich und passe auf mich auf.» Aus «Ich bin introvertiert» könnte werden: «Ich benötige Zeit und Raum für mich selbst.» Gegenüber «Ich werde immer nur ausgenutzt», könnte stehen: «Ab jetzt sorge ich dafür, dass ich selbst und andere meine Grenzen achten.»
Es geht darum, dich für dein So-Sein nicht zu verurteilen, denn das führt nur zu weiteren Verdrängungen ungeliebter Aspekte.
Schritt 6: Was willst du?
Mit der Frage «Wer bin ich?» möchtest du auch deine Stärken und Schwächen kennenlernen. Was sagen andere Menschen dazu, was sagst du selbst? Was machst du besonders gern? Denn genau darin könnten deine Stärken liegen. Was kannst du nicht so gut und wie kommst du darauf, dass du diese Dinge nicht gut kannst? Sind es alte Glaubenssätze, die dich seit deiner Kindheit begleiten? Oder sind dies tatsächliche Schwächen? Diesbezügliche Überzeugungen und Wertvorstellungen spielen bei der Frage «Wer bin ich?» eine grosse Rolle. Was willst du von dir, von anderen, von diesem Leben, welches noch vor dir liegt? Dies ist womöglich eine der wichtigsten Fragen, die dich auf deiner Reise zu dir selbst unterstützen können.
Schritt 7: Wer bist du nicht?
Die Frage lautet nicht: Was bist du nicht? Sie lautet: Wer bist du nicht?!
Du bist nicht dein Nachbar, dein Chef oder deine Tochter. Warum eigentlich nicht? Hast du dir einmal die Frage gestellt, warum du der oder die bist, der oder die du bist?
Du bist so einmalig wie eine Schneeflocke, die keiner anderen Schneeflocke auf der ganzen Welt gleicht. Es ist deine Geschichte, die dich geprägt und geformt hat. So gibt es deine süsse Schokoladenseite und deine oftmals verkannte «Schattenseite» nur einmal auf dieser Welt. Selbst wenn du dich wie ein anderer Mensch kleiden und bewegen würdest, so wärst du doch du und niemand anderer. Deine sich ständig wandelnden Licht- und Schattenseiten bedingen einander. Dieser sich immerwährend wandelnde Prozess, an dem du selbst schöpferisch teilhaben kannst, verläuft bei jedem Menschen anders. Dies macht deine einzigartige Individualität aus. Das bist du!
Schritt 8: Finde heraus, was dich glücklich macht
Es gibt zwei Dinge, die uns Menschen dazu motivieren, etwas zu tun oder zu unterlassen: Das eine ist der Wunsch, ein Bedürfnis zu erfüllen. Das andere ist der Wunsch, etwas Unangenehmes zu vermeiden. Aber im Endeffekt führt beides auf seinen Ursprung zurück: den Wunsch, sich wohlzufühlen und glücklich zu sein. Wenn du weisst, was dich glücklich macht, dann kennst du auch deine Antriebsfeder, deine Motivation. Und wenn du diese kennst, kannst du dieses Wissen sinnvoll für das Erreichen deiner Ziele einsetzen.
Schritt 9: Werde, der du bist
Im Grunde gibt es nichts zu finden, denn du bist bereits da – mit Facetten, Ecken und Kanten, die dich ausmachen. Stattdessen ist es hilfreich, wenn du einfach du selbst bist und dich nicht verbiegst, um bei anderen gut anzukommen. Also keiner Norm entsprechen, sondern dir selbst. Wenn du authentisch bist, dann bist du du selbst. Wenn du nach deinen eigenen Wertvorstellungen lebst und im Flow bist, dann bist du du selbst. Wir von CURAVIDA helfen dir dabei, deine Maske abzulegen und deinen Schatten zu lichten. Mit jedem Schritt wirst du mehr und mehr dein eigentliches Potenzial entdecken.
Schritt 10: Deine persönliche Pilgerreise
Noch heute gehen jedes Jahr zahlreiche Gläubige und Suchende auf eine Pilgerreise. Oftmals ist die altbekannte Frage «Wer bin ich?» der Grund für eine solche Pilgerschaft. Dabei muss es jedoch gar nicht immer der Jakobsweg sein, auf den du dich begibst, um dir selbst nahe zu kommen. Jede regelmässige Auszeit, in der du allein, in einer Gemeinschaft, zu Fuss oder im Geiste auf Wanderschaft gehst, fördert den Prozess der Selbsterkenntnis. Denn jede Reise zu dir selbst ist bereits eine kleine Pilgerreise. Doch anders als der Jakobsweg ist diese Reise niemals zu Ende und führt doch täglich zum Ziel!