Skip to main content

«Wer bin ich?» oder: lohnt sich der Selbstfindungs-Hype?

Irgendwie ist es mühselig, echt schwierig und vielleicht gar nicht so wichtig, eine Antwort auf die Frage: «Wer bin ich?», zu finden. Denn ja, sie nervt, diese Frage. Also weg damit! Ob die Frage tatsächlich ein völlig überbewerteter Hype ist, liest du in diesem Blog.

Echt jetzt? Schon wieder? Ehrlich gesagt geht mir die Frage langsam auf den Kecks. Es sind Gedanken, die dir vielleicht auch durch den Kopf gehen. Und zugegeben: wir auch kennen. Denn ja: drei kurze Worte können uns völlig überfordern. Das ist fies, gemein und schickt uns in kürzester Zeit dahin, wo wir keinesfalls sein möchten, nämlich in unsere Unzulänglichkeit. Also fragen wir lieber nicht…

Doch wenn wir uns die Sache genauer anschauen, dann ist die Lage nicht zu 100% klar:

  • geht es uns besser, wenn wir erst gar nicht fragen und uns ergo schon gar nicht durch diesen Dschungel an abertausenden von Antworten zu kämpfen haben?
  • Oder geht es uns besser, wenn wir dennoch wagen, die Frage «Wer bin ich?» in den Raum zu werfen und als Suchende durch die Lande ziehen?

Was wäre, wenn es da eine Lösung dazwischen gäbe? Ja, wenn wir uns gar nicht zu entscheiden hätten und es keine dieser faulen Kompromisse wäre, die am Ende das Resultat davon wäre? Interessiert? Dann komm doch gern mit auf folgendes Gedanken-Experiment…

Was, wenn die Frage «Wer bin ich?» eine Person wäre…

Stell dir mal vor, die Frage wäre eine Person. Vielleicht ein strenger Lehrer oder eine grimmige Professorin mit Nickelbrille, der bzw. die dich prüfend im Blick hat, den Rotstift schon gezückt. Denn zu 99% wirst du sicherlich die falsche Antwort geben. Und so schaut er bzw. sie dich herausfordernd an, mit einem leisen, schadenfrohen Lächeln im Gesicht. Dein Gefühl: Nervosität, Zweifel, Unbehagen, Minderwertigkeitsgefühle. Also: nichts wie weg.

Doch was wäre, wenn die Frage «Wer bin ich?» ein weiser, netter Herr oder eine alte Weise mit schlohweissem Haar wäre, der bzw. die dich mit wachen, interessierten Augen freundlich anlächelt, nach dem Motto: erzähl mir deine Geschichte. Du fühlst dich sofort wohl, für wahr & wichtig genommen, setzt dich hin und beginnst zu erzählen. Nein, es muss nicht richtig oder falsch sein. Vielmehr machst du dich gemeinsam mit diesem Herrn auf Spurensuche, ergründest, erforschst, entdeckst…immer wieder aufs Neue.

Fühlst du den Unterschied?

Richtig, es ist der Blickwinkel. Die Frage «Wer bin ich?» kann dich nerven, weil du das Gefühl hast, du müsstest hier und jetzt eine einwandfreie abschliessende Antwort geben. Oder aber du siehst in ihr ein weiser Reisebegleiter, der dich immer wieder zu erhellenden Gesprächen einlädt. Selbstfindung ist in diesem Sinne kein Ziel, sondern ein Prozess.

Lohnt sie sich denn, die Selbstfindung?

«Nun gut», denkst du dir jetzt möglicherweise. «Aus diesem Blickwinkel kann ich die Frage gern wieder zu meinem Freund nehmen. ABER: lohnt es sich denn überhaupt, mich auf diese Suche zu begeben?»

Vielleicht warst du auch schon mal in dieser Lage, oder steckst gerade mittendrin? Nämlich das Gefühl, dass du in einem Leben (fest)steckst, welches nicht wirklich – wie ein Topf auf den Deckel – zu dir passt. Ja, an manchen Tagen ist es okay und du fühlst dich gut. Doch an zu vielen anderen Tagen bist du gestresst, genervt oder ist da eine Mattheit und Müdigkeit in dir. Allenfalls funktionierst du einfach, mehr im Modus abhaken und weitergehen als im Modus Flow, Leichtigkeit und Lebensspass?

Selbstfindung ist dein Ausweg, denn die Antworten kannst du dir wie Wegweiser vorstellen, die dich in andere Welten entführen, dahin, wo das Wasser klar glitzert, die Vögel zwitschern, Schmetterlinge an dir vorbeitanzen und ein lauer Wind herrlichen Blütenduft in deine Nase steigen lässt…oder ganz anders! Denn es ist DEINE Welt. Eine, die dich persönlich vollkommen glücklich macht.

Kommen wir hier also mal auf die Vorteile zu sprechen, die der Prozess der Selbstfindung mit sich bringt…

Vorteil Nummer eins: Je mehr Gespräche du mit diesem weisen, netten Herrn oder dieser alten Weisen führst, umso mehr Klarheit hast du beispielsweise zu deinen Stärken, Gaben und Talenten. Du wirst dir selbst definitiv bewusster und im selben Atemzug selbstbewusster!

Vorteil Nummer zwei: Gleichfalls entwickelst du dich zu einer Persönlichkeit mit einer klaren inneren und äusseren Haltung, die weiss, Grenzen zu setzen oder für Dinge einzustehen, die wichtig sind. Denn du weisst um deine Bedürfnisse und kannst diese gegen aussen vertreten.

Vorteil Nummer drei: Und aus diesen Erkenntnissen und inneren wie äusseren Veränderungen entwickelst du dein ganz eigenes, individuelles Lebensmodell, das passgenau – wie ein Deckel auf deinen Topf – das ist, was dich glücklich macht 😉

Impulse für dein Gespräch mit deinem inneren Weisen

Du hast gerade Lust? Und fühlst keinen Druck oder Zwang? Wunderbar, dann haben wir hier für dich ein paar spannende Fragen gesammelt, die sich wunderbar dafür eignen, in ein anregendes (Selbst)Gespräch zu kommen…

  • Wovor habe ich die grösste Angst?
  • Worum beneide ich andere Menschen?
  • Welche meiner Eigenschaften mag ich besonders?
  • Was würde ich tun, wenn ich sicher sein könnte, damit nicht zu scheitern?
  • Mit wem möchte gerne mal für einen Tag sein Leben tauschen?
  • Was würde ich sofort auf der Welt ändern, wenn ich es könnte?

Melde dich für den CURAVIDA-Newsletter an und sei immer aktuell informiert über alle neuen Blogeinträge!