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Wo uns auch immer das Schicksal hinführt – wir sind dabei!

In diesem Blogeintrag wird das Schicksal, die führende Hand Gottes, unser Schutzengel oder die uns begleitenden Glücksbringer – wer weiss das so genau – eine wichtige Rolle spielen. Denn die Pläne, die wir hatten, sei es für unsere Unterkunft in den Kelabit Highlands, oder unsere anschliessende Weiterreise, liessen sich nicht so realisieren, wie wir uns dies eigentlich vorgestellt hatten. Egal, wir lassen uns überraschen, wo uns der Weg hinführt.

Bereits die Anreise hoch zu den Kelabit Highlands war ein Abenteuer für sich: in einem kleinen Twin-Otter mit nicht mehr als 16 Plätzen flogen wir in rund einer Stunde von der Hafenstadt Miri nach Bario, der auf 1000 Meter über Meer liegenden Hauptstadt des Hochplateaus.

Da kein grosser Touristenstrom die Kelabit Highlands überschwemmt, sei das Vorausbuchen des Gasthauses nicht nötig, hiess es in unserem Reiseführer. Leider war die von uns anvisierte Unterkunft – eine Kombination aus einer Kunstgalerie mit lokaler Kunst und Gästehaus – dennoch ausgebucht. Und so landeten wir auf der wunderschönen Ananasfarm von Stu (ursprünglich aus Kanada) und seiner Einheimischen Ehefrau Rose. Sieben Tage Verwöhnprogramm lagen vor uns…und wie ihr auf dem Abschiedsbild unten sehen könnt, erfolgten diese zu unserer vollsten Zufriedenheit 😉 Besser hätten wir es nicht treffen können…

Im „Libal Paradise“ (Libal steht für „Von weit her“ oder „Veränderung») war der Name Programm, auf alle Fälle was unseren Aufenthalt betraf. Wie ein Paradies auf Erden kam uns die Farm vor.

Eine herrliche Stille und Ruhe, nur ab und zu unterbrochen von einem Vogelgezwitscher oder einem Froschkonzert, umgab uns. Von der Veranda des luftig, gemütlichen Holzchalets…

…blickten wir ins unendliche Grün…

…und wenn uns der kleine Hunger plagte, verköstigten uns die Gastgeber mit einer frisch gepflückten, unglaublich süss schmeckenden Ananas.

Auch das Frühstück und Abendessen, welches uns Rose und Stu täglich servierten, war jeweils ein Highlight für sich. So verwöhnten sie uns mit unzähligen Leckereien wie frisch gebackenen Donuts oder lokalen Spezialitäten wie in Palmblatt gewickelter, schmackhafter Kelabit-Reis, gekocktes Farngemüse und frisch erlegtem Wild (Maushirsch, Wildschwein etc.) aus dem nahgelegenen Dschungel.

Natürlich nutzten wir die Zeit in den Highlands auch für kleine Entdeckungstouren. Als erste Touristen trekkten wir auf dem neu erstellten «Big Tree Trail» den Berg hoch und wieder hinunter. Andrew, unser Guide, locker leicht seine Machete schwingend, ging voraus und führte uns sicher durch das Gestrüpp. Eine saftige Pflanzenwelt erwartete uns…

…Bäume, die hoch in den Himmel reichten…

…farbenprächtige Frösche…

…und tausende von hungrigen Blutegeln, die gierig unter den Blättern hervorkrochen, sobald wir passierten. Alle fünf Minuten legten wir dann auch eine kurze Pause ein um die aufsässigen Viecher von unseren Schuhen und Hosenbeinen zu spicken…

…leider nicht immer mit Erfolg, wie das Foto unten belegt, trotz zugebundenem Hosenbein, zwei Paar Socken und stetiger Kontrolle. (Kurze Anmerkung von der Redaktion: Auf dem Bild sieht die Sache schlimmer aus als sie sich in Wirklichkeit anfühlte. So schlau die Blutegel sind, betäuben sie die Hautpartie erst, um so unbemerkt mit ihren Zähnchen eine kleine Wunde zu beissen und ihr Opfer auszusaugen 😉

Nach mehreren Stunden des Wanderns und Blutegel-Bekämpfens gab es eine wohlverdiente Pause an der Dschungelbar – die lokale Spezialität: Erfrischendes Wasser, welches wir mit kleinen Bambusröhrchen aus den Hohlgefässen der grossen Bambusstangen schlürften.

Ja, ein unvergessliches Erlebnis war dieser Dschungeltrekk. Wie es auch die Kanutour war, die wir tags darauf mit Stu unternahmen. Ruhig gleitenden wir den Fluss hinab…

…und genossen die Aussichten auf die hellgrün leuchtenden Uferpartien.

Kurz vor unserer Abreise durften wir zudem der Hochzeit eines nahen Verwandten von Rose beiwohnen – eine etwas andere Hochzeitsfeier wie wir es gewohnt sind. Sehr simpel, aber überaus gemütlich. In lokalen Trachten gekleidet, ein reich besticktes Gillet für den Herrn und ein prächtiger Perlenhut für die Frau (wie uns Stu erhzählte, haben die Hüte je nach Alter grossen Wert und mit einigen liesse sich in Miri sogar ein Haus kaufen), traten Braut und Bräutigam sowie deren Eltern in der grossen Wohnstube vor die auf dem Boden sitzenden, geladenen Gäste.

Ansprachen von lokalen Amtsinhabern wurden gehalten, Kirchenlieder gesungen, der Heiratsvertrag unterschrieben, Küsschen ausgetauscht, bevor dann der grosse Heiratsschmaus startete: Eine deftige Suppe, in Palmblatt gewickelter Kelabiter Reis und ein riesiger Spiess mit geschmortem Schweinefleisch…und was die Gäste nicht vor Ort assen, wurde schön in Säckchen gepackt und für anderntags mit nach Hause genommen.

Wie zu beginn des Blogeintrag erwähnt, war der Name unserer Unterkunft («Libal Paradise») Programm. Auch was das Wort „Libal“ betraf. Nicht so genau wissend, wo uns unsere nächste Reisestation hinführen sollte, führten wir lange Gespräche mit Stu, der uns in seinen Erzählungen seine zweite Heimat, Vancouver Islands, überaus schmackhaft machte. Und so fiel die Entscheidung, dass wir nach fast sechs Monaten Reisen genug von Asien gesehen hatten, dass es Zeit für eine Veränderung, für etwas Neues wäre, nämlich für die Vancouver Islands! Schnurstraks zielten wir das einzige Internetcafé in Bario an, um preisgünstige Tickets für Kanada zu buchen. Der erste Versuch endete damit, dass Roger seinen Pass in der Unterkunft vergass. Der zweite damit, dass die Preise nur gerade 20 Minuten später um 300.00 CHF pro Ticket gestiegen waren. Am nächsten Tag endete der dritte Versuch damit, dass Safari den Server zum bezahlen der Tickets nicht finden konnte und beim vierten Versuch gaben wir beim Zahlungsprozess mit der Visakarte angeblich drei Mal den falschen Sicherheitscode ein. Am dritten Tag bei Versuch fünf funktionierte das Internet schon gar nicht mehr, irgendwas mit dem Satelliten. Da wir die Flüge von Bario nach Miri und von dort weiter nach Kuala Lumpur bereits gefixt hatten, reisten wir tags darauf einfach auf gut Glück los…sicherlich würden wir am Flughafen von Kuala Lumpur ein billiges Last-Minute Ticket ergattern können, so meinten wir. Leider nein, hiess es schliesslich an den Airline Offices, wir sollten unser Glück doch online versuchen. Wiederum stürzte der Server beim Zahlungsprozess ab, obwohl das Internet am Flughafen bis dahin tipptopp funktionierte, und beim darauf folgenden achten Versuch war die erstmals anvisierte Verbindung plötzlich nicht mehr auffindbar. Unsere Köpfe rauchten. Genug der Zeichen. Das Schicksal hat entschieden, für Vancouver Islands ist die Zeit wohl nicht reif. Einige Stunden der Recherche später waren die Tickets gebucht (komischerweise mit der Visakarte, die nach falscher Eingabe des Sicherheitscodes eigentlich gesperrt sein müsste und mit dem genau gleichen Sicherheitscode). Unser Reiseziel: Christchurch. Und so schreiben wir diesen Blog nun von Neuseeland aus 😉 Seit drei Tagen sind wir im Land der Kiwis unterwegs…einfach ohne Gepäck, dies ist auf der Durchreise verloren gegangen und bis anhin auch nicht wieder auffindbar…vielleicht sind die Rucksäcke ja in Kanada gelandet, wer weiss ;). Das Gute daran, nun können wir hier gratis warme Kleider shoppen, was bitter nötig ist. Hier in Neuseeland ist Herbst. Ideale Zeit um die wunderschönen Wanderwege ohne grossen Touristenandrang erkunden zu können. Wir freuen uns…

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