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Zwischen Zügelkisten und Reisevorbereitungen

Die Zeit der Abreise naht. Das heisst auch, dass es langsam ernst wird: die Wohnung leeräumen, Zügelkisten schleppen und die Rucksäcke für unsere erste Station, Trekking in Nepal, packen. Dabei wechseln sich Momente der Leichtigkeit ab mit Momenten der Unsicherheit. Insbesondere der Familie und Freunden für unbestimmte Zeit Adieu sagen macht uns den Abschied schwer. Und so ist es gut, dass wir immer wieder Dinge lesen, hören und sehen, die uns Mut und Vorfreude zurückbringen. Im Kino können wir beispielswiese den Psychologen Hector auf seiner Suche nach dem Glück begleiten. Dieser nimmt all seinen Mut zusammen und beschliesst seinen Alltag hinter sich zu lassen, um sich der Frage zu widmen: gibt es das wahre Glück? Dabei erfahren wir, dass nicht das Glück am Ende der Reise die wirkliche Erfüllung bringt, sondern jene Glücksmomente, die wir beim Suchen erfahren.

Das Migros Magazin titelte kürzlich «Mehr Zeit fürs Leben» und portraitierte dabei Radio- und Fernsehfrau Sonja Hasler, die sich ein Jahr Auszeit gönnt. Was hat die Karrierefrau zu diesem Schritt bewogen? «Sechs Jahre sollt ihr eure Felder bestellen, aber jedes siebte Jahr muss das Feld ruhen», zitiert die gebürtige Emmentalerin aus dem Buch der Bücher. So betrachtet sie ihr Sabbatical, von hebräisch šeba für sieben, als schon lange überfällig.

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Am Kiosk sticht die Titelgeschichte des Spiegels «Die hektische Suche nach einem entschleunigten Leben» ins Auge, die den heutigen Lebensstil behandelt, wo Zeit für Ruhe und Stille keinen Platz mehr finden. Als «Uhr-Menschen» hetzen wir durchs Leben: So nimmt beispielsweise unsere Gehgeschwindigkeit auf der Strasse seit Jahren stetig zu, und bei Versuchen wiesen Wissenschaftler nach, dass wir uns lieber einen leichten Elektroschock verpassen als einfach still dazusitzen. Durch den hektischen Lebenswandel und die Beschleunigung gewinnen wir zwar Zeit, doch verlieren das, was uns ausmacht: Denken braucht Zeit. Verstehen braucht Zeit. Fühlen braucht Zeit.

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Beim Räumen des Regals fällt mir das Buch «Der Alchimist» von Paoulo Coelho in die Hände, welches die Geschichte eines Spanischen Jünglings erzählt, der den Mut hat seinem Traum zu folgen und auf Reisen zu gehen. Dabei findet er immer mehr zu sich selbst und erkennt, was das Leben für Schätze bereithält. Auch dank Begegnungen mit Menschen, die ihn ermuntern, die Geheimnisse der Welt zu erkunden: eine Zigeunerin, ein alter Mann, und nicht zuletzt der weise Alchimist.

paulo coelho

Und beim Osho Zen Tarot, das den Augenblick wiederspiegeln soll, zieht Roger die «Abenteuer»-Karte, die Osho folgendermassen zitiert: «Wissen gibt Sicherheit. Die Suche nach persönlichem Erkennen ist sehr gefährlich. Es gibt keine Garantie. Wenn Du mich fragst, ob ich etwas garantieren kann, sage ich, dass ich dir überhaupt nichts garantieren kann, so viel ist sicher. Ich kann nur garantieren, dass die Reise lang und abenteuerlich ist, dass Du jederzeit vom Weg abkommen oder nie ans Ziel angelangen kannst. Doch eines ist sicher: Alleine die Suche hilft Dir zu wachsen. Ich kann nur Wachstum garantieren. Es ist gefährlich und Du musst Opfer bringen. Jeden Tag gehst Du in unbekanntes Gelände, und weder eine Landkarte noch ein Führer wird Dir den Weg weisen. Ja, es gibt Millionen Gefahren; du kannst vom Weg abkommen und Dich verlaufen, aber nur so kann man wachsen, nur wer sich der Gefahr stellt kann wachsen, nur wer die Herausforderung des Ungewissen annimmt, kann wachsen».

adventure

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